Was ist Tai Chi?

Das Wesen des Tai Chi

Tai Chi Chuan, Taijiquan ist eine traditionelle fernöstliche Bewegungsart. Grob lässt sich Tai Chi in vier Bereiche gliedern – die sich aber immer durchwirken.

Generell stehen die unten genannten Aspekte in enger Verbindung mit der buddhistischen/taoistischen Lehre, sowie der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin), die auf die Gesamtheit von Körper und Geist und den Ausgleich von Energien zwischen Organpaaren anhand des Meridiansystems fusst. 

 

Vier grundsätzliche Aspekte

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Gesundheitlicher Aspekt:

Zunächst steht die körperliche Bewegung im Vordergrund. Durch die schonenden Bewegung von Muskulatur, Gelenken und Wirbelsäule werden diese aktiviert. Gleichzeitig setzt Entspannung ein. Die koordinativen und kognitiven Fähigkeiten werden gesteigert und unser Energie-Kreislauf wird ausgeglichen. Tai Chi fördert die Gesundheit und Wohlbefinden und ist Prävention gegen Krankheit.

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Meditativer Aspekt:

Tai Chi ist Meditation in Bewegung. Es dient dem Ausgleich und der Entspannung. Körper und Geist bilden eine Einheit die sich gegenseitig beeinflusst. Durch die ruhige, fliessende Bewegung und die Konzentration auf die Abläufe, „zentrieren“ wir uns selbst, körperlich wie geistig. Dadurch können wir Stress und psychischer Überlastung vorbeugen.

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Kampfkunst Aspekt:

Tai Chi Chuan zählt zu den inneren Kampfkünsten. Chuan/(Quan) bedeutet dabei die Hand/Faust. Der „Kampf“ ohne Waffe. Dabei geht es nicht um vordergründige physische Kraft, sondern um Durchlässigkeit – körperlich wie geistig – sowie dem Einsatz unserer Vorstellungskraft.

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Philosophischer Aspekt:

Tai Chi ist aber auch das Wechselprinzip, das unser Leben bestimmt. Die Verbindung von Mensch und Umwelt. Das Prinzip von Geben und Nehmen, Führen und Folgen, Be- und Entlastung, Ein- und Ausatmen, die Verbindung von Körper und Geist. Schlicht – die Auseinandersetzung mit der Dualität (Yin&Yang) und deren Überwindung.

Mit diesen Aspekten kommen wir in Bewegung - behutsam und nachhaltig.

Tai Chi Stile: Der Yang Stil

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich viele unterschiedliche Stile und Formen, ausgehend von Familien/Meistern entwickelt. Dabei gehen die Meinungen über Zeiten, Philosophie, Authentizität bis hin zur Schreibweise oft weit auseinander...

„Der Yang-Stil der chinesischen Kampfkunst Taijiquan ist der zweitälteste der fünf „Familienstile“. Der Yang-Stil in seinen verschiedenen Ausprägungen ist der weltweit wohl verbreitetste Stil.

Der Name bezieht sich auf die Familie Yang oder Yeung, die diesen Stil über Generationen entwickelt hat. Yang-Stil Taijiquan zeichnet sich durch besonders weiche und gleichmäßig fließende Bewegungen aus.“ (Quelle Wikipedia)

Im Zentrum des Übens steht die „Form“. Ein klar umschriebener Ablauf aufeinander folgender, fliessend ineinander übergehender Figuren. Die Form stellt dabei den Kampf gegen einen imaginären Gegner dar. Daher auch die etwas verwirrende Bezeichnung „Schattenboxen“. 

Prinzipien sind dabei: Die Bewegung entsteht aus dem Zentrum.
Es bewegt sich immer alles. Yin und Yang fliessen.
Der Atem bildet sich durch die körperliche Bewegung aus. 

Das Kineo Verfahren

Das Kineo Verfahren wurde von Meister Teck Cheng Neo 1982 entwickelt. „Kineo“ (gr.) bedeutet „ich bewege“. 
Mit diesem Verfahren sollen besonders „westliche“ Menschen in Bewegung kommen und wieder Zugang zum eigenen Körper finden.

Neben der „Form“, wird im Kineo Verfahren der Einstieg zur eigenen Bewegung und zum eigenen Körper durch schnell nachvollziehbare Bewegungselemente erleichtert.

Die Besonderheiten/Bestandteile des Kineo-Verfahrens sind:

– Die 7 Bewegungselemente: Handstellungen aus der Form entwickelt
– Das 3-Kreis-Prinzip: 3 Ausdehnungen (klein, mittel, gross)
– Die 3 Modulationen: (meditativ, fliessend, dynamisch)

Yang Stil und Kineo Verfahren

Meine Ausbildungen

Nach meiner ersten 4-jährigen Ausbildung im Kineo Stil (ab 2000) der auf dem Yang Stil basiert, hatte ich mich entschlossen, diesen ursprünglichen Stil selbst zu erlernen und weiterzugeben.

2007 ging ich als Schüler ans „Institut für Integrales Taiji Quan“ zu Andreas W Friedrich.  Dieser unterrichtet seit 1993 Tai Ji und Qi Gong und ist Ausbilder nach DDQT Richtlinien. Er lernte u.a. bei Toyo Kobayashi, Frieder Anders, Chu King-Hung und absolvierte Ausbildungen bei Bruce Frantzis, Jan Silberstorff, Howard Choy, Zhi Chang Li und Jumin Chen. Bei Jumin Chen legte er die Prüfung in der langen Form des traditionellen Yang-Stils ab und erhielt den Meister-Titel im Jahr 1993.

Dort nahm ich ab Frühjahr 2013 an einer Push-Hand Ausbildung
und an der 2-jährigen Lehrer-Ausbildung zur Yang-Langform teil. 


Bestandteile der Ausbildung waren: 
Langform in 3 Teilen (Erde – Himmel – Mensch in 169 Yin/Yang-Phasen)
– Kurz-Form des lntegralen Yang-Stils
– Daoistische Übungen
– Stehpositionen
– Waffen Formen: Schwert, Gehstock
– Zusätzlich erlernte ich die Säbel Form

Neben der Form werden in meinen Kursen Einzelübungen aus dem Qi Gong und den Daoistischen Wohltaten praktiziert. Diese dienen als Vorübungen zur Form – aber auch als alltägliche Hilfe für Entspannung und Beweglichkeit und um Atmung und Qi zu fördern.

Kommen Sie in Bewegung!

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